Tuesday, November 15, 2016

Pope Emeritus Benedict's Favorite Prayer: Saint Peter Canisius' Oratio Communis


"The [prayer] I like most...the 'General Prayer' by Peter Canisius from the sixteenth century. It remains unchangingly pertinent and beautiful." Last Testament, New York: Bloomsbury, 2016, 8.

Almighty and eternal God, Lord Heavenly Father! Look through the eyes of your gratuitous mercy at our sorrow, misery, and need. Have mercy on all the faithful Christians, for whom your only-begotten Son, our beloved Lord and saviour, Jesus Christ, willingly went into the hands of sinners and shed his precious blood on the trunk of the cross. Through this Lord Jesus avert, gracious Father, the well-deserved punishment, present and future threats, shameful rebellions, war famine, disease, sad, and miserable times. Also enlighten and strengthen all worldly and spiritual rulers and leaders in all goods, so they convey what is to your divine honour, to our salvation, to general peace, and the welfare of all Christianity. Grant us, O God of peace, a just unity of faith, without any division and separation; convert our hearts to true repentance and amendment of our lives; kindle in us the fire of your love, give us hunger and zeal for every form of righteousness, so that we be as pleasing and agreeable to you as obedient children in life and in death. We pray also, as you will it, O God, that we should pray, for our friends and enemies, the healthy and the sick, for all sad and sorrowful Christians, for all the living and the dead. To you O Lord, may we commend all our work and leisure, our trade and commerce, our living and dying. Let us enjoy your grace here and get there with all the elect that we might praise you in eternal joy and blessedness, honour and praise! Grant us that, O Lord, heavenly Father, through Jesus Christ your beloved Son, who lives with you and the Holy Spirit as the same God and rules from eternity to eternity, Amen!
Ibid., 247 nii (with corrections of Plinthos, based on the text below).


Allgemeines Gebet – oratio communis

Allmächtiger, ewiger Gott, Herr, himmlischer Vater! Sieh an mit den Augen Deiner grundlosen Barmherzigkeit unsern Jammer und unsere Not. Erbarme Dich über alle Christgläubigen, für welche Dein eingeborener Sohn, unser lieber Herr und Heiland, Jesus Christus, in die Hände der Sünder freiwillig gekommen ist, und Sein kostbares Blut am Stamme des heiligen Kreuzes vergossen hat.

Durch diesen Herrn Jesus wende ab, gnädigster Vater, die wohlverdienten Strafen, gegenwärtige und zukünftige Gefahren, schädliche Empörungen, Kriegsrüstungen, Teuerung, Krankheiten, betrübte, armselige Zeiten. Erleuchte auch und stärke in allem Guten geistliche und weltliche Vorsteher und Regenten, damit sie alles befördern, was zu Deiner göttlichen Ehre, zu unserm Heile, zum allgemeinen Frieden, zur Wohlfahrt der ganzen Christenheit gedeihen mag. Verleihe uns, o Gott des Friedens, eine rechte Vereinigung im Glauben, ohne alle Spaltung und Trennung; bekehre unsere Herzen zur wahren Buße und Besserung unseres Lebens; zünde an in uns das Feuer Deiner Liebe; gib uns einen Hunger und Eifer zu aller Gerechtigkeit, damit wir als gehorsame Kinder im Leben und Sterben Dir angenehm und wohlgefällig seien.

Wir bitten auch, wie Du willst, o Gott, daß wir bitten sollen, für unsere Freunde und Feinde, für Gesunde und Kranke, für alle betrübten und elenden Christen, für Lebende und Verstorbene. Dir, o Herr, sei empfohlen all unser Tun und Lassen, unser Handel und Wandel, unser Leben und Sterben. Laß uns Deine Gnade hier genießen und dort mit allen Auserwählten erlangen, daß wir in ewiger Freude und Seligkeit Dich loben, ehren und preisen mögen!

Das verleihe uns, o Herr, himmlischer Vater! Durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, welcher mit Dir und dem Heiligen Geiste als gleicher Gott lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

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Mit diesem Gebet vom heiligen Petrus Canisius wandten sich bis zur Zeit um das II. Vatikanische Konzil vor jeder heiligen Messe die Gläubigen Gott zu. Es war Bestandteil eines jeden Gebet- und Gesangbuches der deutschen Diözesen.

In der Liturgiekonstitution des II. Vatikanischen Konzils Sacrosanctum Concilium wird im Abschnitt 53 Bezug auf das Gebet genommen. „Nach dem Evangelium und der Homilie soll – besonders an den Sonntagen und gebotenen Feiertagen – das ‚Allgemeine Gebet‘ oder ‚Gebet der Gläubigen‘ wiedereingeführt werden, damit unter Teilnahme des Volkes Fürbitten gehalten werden für die heilige Kirche, für die Regierenden, für jene, die von mancherlei Not bedrückt sind, und für alle Menschen und das Heil der ganzen Welt.“

Heute ist das Gebet kaum noch bekannt.